Bestand
Analyse Ihres bestehenden Kompensations-Portfolios unter Berücksichtigung von beispielsweise Klimastandards (z.B. SBTi, Gold Standard), Greenwashing-Risiken und Aktivitäten direkter Wettbewerber.
Sie nutzen bisher herkömmliche Kompensationsprojekte zum Ausgleich unternehmerischer CO2-Emissionen. Sie wollen Ihre Kompensationsleistungen schrittweise auf die physische Entnahme von Treibhausgasen durch Carbon Dioxide Removal (CDR) aus der Atmosphäre umstellen. Damit stärken Sie Ihre Klimaambition (z.B. Standards, Anforderungen von Kunden und Investoren) und positionieren sich in Ihrem Marktumfeld strategisch. Mit unserer Expertise begleiten wir Ihren Transformationsprozess durch beispielsweise:
Ihr Ansprechpartner
Simon Göß
Was ist der Unterschied zwischen Kompensation und Neutralisation?
Durch ein Kompensationsprojekt wird die Emission von Treibhausgasen gegenüber einem hypothetischen Basisszenario vermieden. Das Projekt kann dann entsprechend der Reduktion gegenüber dem Basisszenario Kompensations-Zertifikate ausgeben. Die Definition des Basisszenario und die entsprechende Klimawirkung des Projektes sind dabei oft schwer zu eruieren und immer mit großen Unsicherheiten behaftet. Kompensationsprojekte eignen sich nicht zur Erfüllung von wissenschaftlich fundierten Klimazielen gemäß der Science Based Targets Initiative (SBTi).
Neutralisationsprojekte hingegen entfernen bereits existierende Treibhausgase aus der Atmosphäre. In Höhe der eliminierten Treibhausgase (negative Emissionen) können dann Carbon Dioxide Removal (CDR) Zertifikate ausgeben werden.
Die Nutzung dieser CDR-Zertifikate für den Ausgleich unternehmerischer Treibhausgasemissionen wird als Neutralisation bezeichnet. Neutralisationsprojekte sind zur Erfüllung wissenschaftlich fundierter Klimaziele gemäß der Science Based Targets Initiative (SBTi) geeignet.
Was ist Carbon Dioxide Removal?
Carbon Removal, auch Carbon Dioxide Removal (CDR), ist der Prozess der Abscheidung von CO2 aus der Atmosphäre und dessen Einschluss in Kohlenstoffsenken. Einige Lösungen und Techniken werden bereits in kleinem Maßstab eingesetzt, andere befinden sich noch in einem frühen Stadium der Entwicklung.
Es gibt viele verschiedene natürliche und technische Lösungen, um Treibhausgase aus der Atmosphäre zu entfernen. Die verschiedenen Negativemissionstechnologien unterscheiden sich in Bezug auf die endgültigen CO2-Speicher (Senken), der Dauerhaftigkeit der Speicherung, ihrer Kostenstruktur und ihrer ökologischen und sozioökonomischen Nebeneffekte.
Was ist der Unterschied zwischen CDR, CCS und CCU?
Kohlenstoffabscheidung und -speicherung (Carbon Capture and Storage – CCS) oder -nutzung (Carbon Capture and Utilisation – CCU) darf nicht mit Carbon Dioxide Removal (CDR) verwechselt werden. Ausschließlich CDR bewirkt dauerhafte Entnahmen von Treibhausgasen aus der Atmosphäre und trägt damit zu sinkenden Treibhausgaskonzentrationen bei.
CCS bezeichnet ein Verfahren, bei dem das durch die Verwertung fossiler Ressourcen entstandene CO2 abgeschieden und unterirdisch eingeschlossen wird. Bestenfalls kann dadurch Treibhausgasneutralität hergestellt werden, negative Emissionen werden nicht generiert. CCU verwendet CO2, um kurzlebige Produkte wie Plastik oder synthetische Brennstoffe herzustellen. Am Ende des Lebenszyklus des Produkts landet das CO2 zumeist wieder in der Atmosphäre.
Für manche Carbon Removal Lösungen, wie etwa Direct Air Capture oder Bioenergie mit Kohlenstoffabscheidung und -speicherung können jedoch ähnliche Komponenten und Infrastrukturen wie für CCS genutzt werden. Insbesondere für den Transport und die langfristige geologische Speicherung.
Was ist ein Carbon Credit oder eine Emissionsgutschrift?
Ein Carbon Credit oder auch Emissionsgutschrift verbrieft die zertifizierte Reduzierung einer Tonne Kohlendioxidäquivalent (tCO2e) gegenüber einem hypothetischen Basisszenario, oder aber die physische Entnahme einer Tonne Kohlendioxidäquivalent aus der Atmosphäre.
Welche Voraussetzungen müssen Carbon Credits erfüllen?
Verschiedene Organisationen (z.B. Puro, Gold Standard, Verra, Puro) definieren unterschiedlich strenge Qualitätskriterien für Carbon Credits.
Ganz grundlegend sollten Kompensations- und Neutralisationsprojekte:
die Zertifizierung und Verifizierung ihrer Daten durch unabhängige Dritte (Unabhängige Verifizierung) sicherstellen;
belegen, dass die Emissionsreduktion oder die Entnahme von Treibhausgasen aus der Atmosphäre nicht auch ohne die Projektaktivität erfolgt wäre (Zusätzlichkeit);
Carbon Credits nur einmal anrechnen (Vermeidung von Doppelzählung);
alle Projektauswirkungen transparent und in einem öffentlichen Register festhalten (Nachvollziehbarkeit).
Warum sollte Ihr Unternehmen CDR-Zertifikate oder -Projekte nutzen?
Für glaubhafte Klimaziele und dem Vorbeugen von Greenwashing-Vorwürfen sind Zertifikate aus hochwertigen CDR-rojekten anderen, oft minderwertigen Offsets vorzuziehen. Ambitionierte Klimastrategien und -standards, wie etwa die Science Based Targets Initiative (SBTi), schließen die Nutzung von Kompensationsprojekten kategorisch aus und fordern die Neutralisation von Emissionen durch CDR-Zertifikate oder eigene CDR-Projekte.
Weiterhin werden viele CDR-Projekte strengeren Qualitätskriterien gerecht als das durchschnittliche Kompensationsprojekt:
Wie wird sichergestellt, dass die ausgewählten Projekte tatsächlich Treibhausgase aus der Atmosphäre entziehen?
Um CDR-Zertifikate zu generieren müssen die Projekte bestimmten technologische Standards folgen. Die Einhaltung der Standards durch die Anbieter von CDR-Zertifikaten wird durch externe Dienstleister und Plattformen verifiziert.
carboneer arbeitet mit qualitativ hochwertigen CDR-Projekten und Marktplätzen zusammen. Unabhängige Verifizierer stellen dort sicher, dass CDR-Zertifikate nur für tatsächlich aus der Atmosphäre entnommenen Treibhausgasen ausgestellt werden. Eine Vermeidung der Doppelzählung von CDR-Zertifikaten wird durch die Nutzungsbedingungen an den Marktplätzen und die Projektverifizierung sichergestellt.
Wie hoch sind die Preise für ein CDR-Zertifikat?
Die Preise für CDR-Zertifikate sind je nach Technologie sehr unterschiedlich und können zwischen 30 und mehr als 500 EUR/Tonne liegen. Generell gilt: Je höher der Preis, desto langfristiger und klimawirksamer die Entnahme von CO2 aus der Atmosphäre.
Was ist ein CDR-Portfolio?
Ein CDR-Portfolio besteht aus Zertifikaten verschiedener CDR-Projekte. Durch diese Diversifizierung kann ein CDR-Portfolio Preis- und Ausfallrisiken reduzieren und sorgt damit für eine risikoärmere Umsetzung einer unternehmerischen Klima- und Carbon Removal -Strategie.
Wird CDR für die globalen Klimaziele benötigt?
Um die globalen Klimaziele zu erfüllen, hat die Vermeidung und Reduktion von Emissionen Priorität. Allerdings stehen die dafür benötigten Technologien mittelfristig noch nicht zur Verfügung, so dass laut Weltklimarat (IPCC) auch die großskalige Entnahme von CO2 aus der Atmosphäre notwendig ist. Unabhängig davon, ob die Weltgemeinschaft die globale Erwärmung auf 1,5 °C oder 2 °C begrenzen möchte, der Einsatz von CDR-Technologien ist unausweichlich.
Wie viele Tonnen Treibhausgase müssen zur Erreichung globaler Klimaziele aus der Atmosphäre genommen werden?
Die Größenordnung der notwendigen Entnahme liegt ab 2030 bis zum Ende des Jahrhunderts voraussichtlich zwischen 4,5 und 15 Gigatonnen CO2 pro Jahr. Dies entspricht etwa 15 bis 50 Prozent der heutigen jährlichen globalen anthropogenen CO2-Emissionen. Die Größenordnung ist abhängig von der Geschwindigkeit der Einsparung und Reduktion von Treibhausgasen in allen Sektoren.
Was sind Science Based Targets?
Wissenschaftlich fundierte Ziele (Science Based Targets – SBT) bieten Unternehmen einen klar definierten Weg zur Vermeidung von Treibhausgasemissionen. Die Erfüllung von SBT trägt dazu bei die Auswirkungen des Klimawandels zu reduzieren und Unternehmenswachstum sicherzustellen, vor allem in Zeiten, in denen die Auswirkungen des Klimawandels immer relevanter werden.
Ziele gelten als wissenschaftlich fundiert, wenn sie nach aktuellsten Erkenntnissen der Klimawissenschaft die Erfüllung des Übereinkommens von Paris unterstützen. Das Übereinkommen von Paris hat als Ziel die globale Erwärmung auf deutlich unter 2°C und möglichst unter 1,5°C über dem vorindustriellen Niveau zu begrenzen.
Was ist die Science Based Targets Initiative?
Als gemeinsame Initiative von Climate Disclosure Project (CDP), UN Global Compact, World Resources Institute (WRI) und World Wildlife Fund (WWF) legt die Science Based Targets Initiative Science Based Targets Inititative (SBTi) die Methoden und Kriterien für wirksame Klimamaßnahmen von Unternehmen fest. Die SBTi validiert auch die Klimaziele von Unternehmen. Seit 2015 haben sich mehr als 2.500 Unternehmen der Initiative angeschlossen und sich selbst ein wissenschaftlich fundiertes Klimaziel auferlegt.